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Güldner ADN - Der beliebte Haifisch
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Güldner ADN, Bj. 1955, 16 PS, Motor: Güldner 2DN, wassergekühlt, 2 Zyl., Hubr. 1,3 Liter Der noch sehr rüstige “Ackerrentner” zeigt, wie schön das Design in den 50iger Jahren selbst bei einem Traktor sein konnte. Vom Gesamtbild her wirkt unser ADN fast schon wie restauriert, er ist es aber nicht wirklich. Der vorherige Eigentümer hatte ihn wohl vor dem Verkauf komplett lackiert. Er muss sehr wenig gelaufen sein, da alle Teile noch sehr unverschlissen sind, obwohl es, bis auf die Reifen und die Batterie, alles noch die Originalteile sind. Von der Kraftentfaltung her kann man diesen Güldner zwischen meinem kräftigen Eicher EKL 15 und dem Deutz F2L612 einordnen, wobei die Tendenz doch eher etwas zu den höheren Kräften des Eichers geht, zumindest wenn der Motor des Güldners erst einmal richtig warm ist. Ein wenig schwieriger sind bei ihm die Kaltstarts ab Temperaturen unter 0 Grad, das ist eine Prozedur, die er nicht so sehr mag - aber an geht er dann auch, so ist es nicht, manchmal muss man es dann nur 3 mal versuchen. Er ist überdies auch sehr handlich und äusserst angenehm zu fahren, ich würde sogar sagen, dass er von all unseren Schleppern die besten Langstreckeneigenschaften hat. Man kann mit ihm ermüdungsfrei sogar 6 Stunden und mehr ununterbrochen fahren, und hat immer noch Freude daran weiter zu fahren. Man kann sagen, ein rundum gelungener Schlepper, die Gesamtabstimmung stimmt einfach und das noch bei dem schönen Haifisch - Design, welches sich von den üblichen Haubenformen doch sehr abhebt. Er ist der absolute Lieblingsschlepper von Anita. Im Verbrauch liegt er ziemlich im Mittelfeld zwischen dem supersparsamen Eicher und dem etwas durstigeren Fendt. Für sich genommen stellt dieser Güldner fast schon eine eigene Kategorie von Schlepper dar, die man nur schwer mit anderen vergleichen kann.
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Güldner AK - Der modernisierte Kleine.
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Güldner AK, Bj. 1959, 14 PS, Motor: Güldner 2LK(N), luftgekühlt, 2 Zyl., Hubr. ca. 0,9 Liter Im Vergleich zum oben gezeigten Güldner - Haifisch ADN verkörpert der AK ein ganz anderes, kleineres Kaliber von Schlepper. Er ist noch etwas handlicher zu fahren als der ADN, fast schon wie ein Schmalspurschlepper, aber seine Durchzugskräfte sind im Vergleich zum ADN doch eher sehr bescheiden. Diesen Nachteil bemerkt man, einmal in Fahrt, auf ebenen Strecken eigentlich nicht mehr und erfreut sich an dem wirklich sehr wendigen Kleintraktor mit seiner überaus exakten und direkten Lenkung und seinen hervorragenden Bremsen. Ein Traktor mit einem wirklich sehr gelungenen und hervorragendem Handling, wie man heute in neudeutsch wohl sagen würde. Folgen dann jedoch Streckenstücke, die wirklich nach viel Kraft und Drehmoment verlangen, also starke Steigungen oder auch leichte Steigungen, wenn man einen beladenen Anhänger mitführt, dann vermisst man die Kraft doch sehr. In diesen Situationen würde man den Unterschied in der PS - Zahl zwischen dem Haifisch ADN und diesem AK hier nicht auf nur 2 PS schätzen, sondern eher glauben, dass der AK nur halb soviel PS wie der ADN hätte. Das Fahren langer Strecken ist durch diesen Effekt nicht so angenehm, wie mit dem ADN, wenn die Strecken mehrere kräftige Steigungen aufweisen, ohne Steigungen fährt er sich hingegen sehr angenehm. Somit könnte man überspitzt sagen, es ist ein idealer Traktor fürs Flachland.
Diesen Güldner AK kaufte ich im Jahre 1990 auf eine für Traktoren eher recht ungewöhnliche Art, nämlich bei einem Gebrauchtwagenhändler im Westerwald, wo ich den Traktor auf einem Platz zwischen etwa 30 Gebrauchtwagen stehen sah. Der Gesamtzustand war wirklich gut, sogar die Hinterreifen waren fast neuwertig. Nach einigem Verhandeln mit teilweisem Quer - Tauschhandel von anderen Dingen war der Güldner letztendlich aus meiner Sicht sehr günstig zu haben. Optisch befindet er sich in einem guten, fast schon restauriert wirkenden Zustand, der technische Gesamtzustand ist so, dass man keinerlei Arbeiten daran vornehmen muss. Ein sehr geringfügiger Ölverlust an den Ventilstößelrohren ist so minimal, dass jeder Reparaturaufwand daran übertrieben wäre. Vom Verbrauch her zählt er zweifellos auch zu den besonders sparsamen Traktoren und er erreicht fast den günstigen Wert des Eichers.
Diese Modelle der Güldner AK-Serie gab es anfangs mit 13 PS, dann ab 1959 mit 14 PS und schließlich ab ca. 1960 unter der Bezeichnung Spessart mit 15 PS und später mit leicht geändertem Design in roter Lackierung als G 15 - Spessart mit 15 PS. Im Prinzip war es aber immer der gleiche Traktor, wenn man mal von geringfügigen Ãnderungen absieht. Das 1 PS mehr der 15 PS - Spessart - Version bemerkt man übrigens beim Fahren überhaupt nicht, denn ich hatte einen solchen Spessart mit 15 PS auch einmal kurz gehabt, ihn dann aber später wieder verkauft. Dieses Traktormodell ist technisch übrigens baugleich mit etlichen anderen Traktoren der damaligen Zeit und alle wurden bei Güldner zusammengebaut. Dazu zählten ua. der Fahr D 88, der MAN 2F1, der Ritscher 613, teils der Wahl W 80 (hiervon nicht alle Ausführungen) sowie noch etliche andere, teils sogar unter ausländischen Markenzeichen verkaufte Schlepper. Die Fremdfabrikate hatten dann natürlich andere Hauben und andere Lackierungen, so wie sie zu deren Markenschema passte.
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